Überreichung der „Josef-Krainer“-Heimatpreise
Weißer Saal der Grazer Burg, 27. November 2009

Die „Josef-Krainer“-Preise tragen den Namen des unvergessenen steirischen Landeshauptmannes Josef Krainer Senior.
Josef Krainer war bereits in der Zwischenkriegszeit in der Politik tätig, während der NS-Zeit war er wegen seiner Unbeugsamkeit Verfolgungen ausgesetzt. Unmittelbar nach dem Ende des II. Weltkriegs trug er zu entscheidenden Weichenstellungen in unserem Land bei. Sein politischer Stil war originell, er war eine unverwechselbare Persönlichkeit, die unser Land prägte. Trotz aller Konsequenz war er stets ein aufrechter Mann des Ausgleiches und des vernünftigen Miteinander und so hat er auch viel zur Versöhnung beigetragen. Seine Ära als Steirischer Landeshauptmann prägte von 1948 bis 1971 - also mehr als 23 Jahre - die überaus positive Entwicklung der Steiermark.
Das „Josef-Krainer“-Gedenkwerk besteht seit 1973. Ihm gehören zahlreiche prominente steirische Persönlichkeiten an. Darunter die Vorstandsmitglieder Ministerin a.D. Ruth Feldgrill-Zankl, die ehemaligen Landtagspräsidenten DI Franz Hasiba und Reinhold Purr, der Geschäftsführer Ass. Prof. Dr. Klaus Poier und Finanzreferent NRAbg. Dr. Karl Maitz.
Ziel des Steirischen Gedenkwerkes ist es, die Erinnerung an das Wirken des großen steirischen Landeshauptmannes Josef Krainer zu bewahren und in seinem Sinne Tradition, aber auch Innovation zu fördern. Die Schwerpunkte sind Sozialaktivitäten, die Förderung junger Talente und die Verleihung der verschiedenen „Josef-Krainer“-Preise für außergewöhnliche Leistungen. Neben den Wissenschaftspreisen kommt den heute zu vergebenden Heimatpreisen besondere Bedeutung zu.
Wir dürfen nun einige ganz besondere Persönlichkeiten ehren, die sich für unser Land verdient gemacht haben. Hier werden die Spannweite und die Vielfalt in den Lebensläufen und den Leistungen sichtbar. Vielleicht ist eine Feierstunde wie diese dazu angetan, ein wenig innezuhalten und über das großartige Potential unseres Landes nachzudenken.
Und den Preisträgerinnen und Preisträgern darf ich empfehlen, lehnen Sie sich entspannt zurück, genießen Sie diese Stunde und ertragen Sie mit Gelassenheit die auf Sie gemünzten lobenden Worte; denn sie haben diese mehr als verdient.
Wir dürfen uns auch bei den anwesenden Verwandten, Angehörigen und Freunden unserer Preisträger bedanken, die vielleicht viel zu den Leistungen unserer Auszuzeichnenden beigetragen haben. Es sind aber auch viele prominenten Ehrengäste und Freunde des Gedenkwerkes da, die durch ihre Anwesenheit unseren Preisträgern ihre ganz besondere Reverenz zollen.
Der Heimatpreis soll die Verbundenheit zur Steiermark bekunden. Und natürlich macht es stolz, etwa bei Peter Rosegger zu lesen, der liebe Gott müsse die Steirer besonders lieben, weil er ihnen ein so schönes Heimatland geschenkt hat. Aber die Heimatliebe sollte nicht Scheuklappen anlegen und überstrapaziert werden.
So sind wir objektiv genug zuzugeben, dass es auch andere schöne Heimatländer gibt. So schrieb Dalai Lama 14.: „Wo immer man sich in Frieden und Ruhe geborgen fühlt, da findet man seine Heimat. Wo immer ich bin, ich finde mein Tibet“.
So geht es ihm besser, als dem von Alfred Polgar erlittenen Emigrantenschicksal: „Die Fremde ist nicht Heimat. Aber die Heimat Fremde“.
Sie alle kennen das bekannte Koren-Wort: „Heimat ist Tiefe, nicht Enge“. Dem entspricht auch die Einschätzung des Schweizer Dichters Gottfried Keller: „Wer unter Heimatliebe nur das Zuhausehocken versteht, dem wird die Heimat leicht zu einem Sauerkrautfass.“
Bei den verschiedenen Preisträgerinnen und Preisträgern werden wir heute noch einige interessante Facetten des Heimat-Begriffes erkennen können.
Ein besonderer Dank gilt der Musik, die vom Hatzendorfer Musikverein gestellt wird, der ja zu den heutigen Preisträgern zählt. Das Bläserquartett besteht aus folgenden Personen: Leitung - Kapellmeisterstellvertreter Ewald Neuherz (Trompete), Christiane Neuherz (Trompete), Johann Fink (Tenorhorn), Franz Sapper (Tuba). Wir hörten bereits die „Fanfare“ von Tylman Susato, „Intrade“ von Johann Pezel, „Geburtstags-Boarischer“ von Peter Moser (Wolfgang Köle), Volkslied „Der Wasserfall“ bearbeitet von Anton Mader.
Apropos Wasserfall. Nachdem dieses Volkslied erklungen ist, (erheben wir uns noch zur Landeshymne) dürfen wir Sie zum Buffet in die anschließenden Repräsentationsräume bitten, wo Sie neben dem schon apostrophierten steirischen Wasser sicherlich auch noch gehaltvollere Flüssigkeiten vorfinden werden.

Unsere durch die Logik des Alphabetes als erste zu ehrende Preisträgerin ist
Beate Bachträgl.
Sie führt uns in die weite Welt der Cineasten. Sie setzt sich in überaus verdienstvoller Weise mit der flimmernden Welt der Filme auseinander. Ein Spötter würde sagen: Filme, das sind Abbilder des Lebens, aus denen man die langweiligen Stellen herausgeschnitten hat.
Die Steiermark hat als Filmland einiges zu bieten und es ist für die Bekanntheit eines Landes gut, immer wieder Schauplatz von Filmen zu sein. Dies wurde mir bewusst, als mir ein Taxifahrer in Sydney von Wien vorschwärmte. Als ich ihn fragte, wie oft er schon dort war, sagte er: Nie, aber ich sehe regelmäßig Kommissar Rex.
Die Cinestyria leistet gute Arbeit. Steirische Filmemacher sind auch international sehr erfolgreich: Als Beispiel darf ich Dieter Pochlatko erwähnen, er ist Träger des „Josef-Krainer“ -Preises und er ist mit dem Filmzentrum Rechbauer eng verbunden.
Hier geht es darum, das vielfältige Filmschaffen in der Steiermark zu verbreiten.
Damit sind wir bei der Wirkungsstätte von Beate Bachträgl. Nach dem Besuch der Höheren Technischen Bundeslehranstalt am Ortweinplatz begann sie zunächst mit dem Studium der Archäologie und Kunstgeschichte in Graz. Parallel dazu war sie bereits im Filmzentrum im Rechbauerkino tätig. 1990 übernahm sie die Geschäftsleitung und zwei Jahre später die Programmverantwortung im Rechbauerkino.
          Das Filmzentrum steht für ein mutiges und breit gefächertes Programm. Von der Dokumentation über Bergbauern über den britischen Independentfilm oder berührende, doch pathosfreie Lovestories aus Lateinamerika bis zum japanischen Mangafilm wird der cineastische Facettenreichtum zur Aufführung gebracht. Mit rund 200 (!) Erstaufführungen pro Jahr garantiert das Filmzentrum im Rechbauerkino kontinuierlich ein einzigartiges Filmprogramm. Außerdem werden regelmäßig Filmreihen gezeigt, in denen auch die Filmhistorie beleuchtet wird. Dies führt auch immer wieder zu Kooperationen mit Schulen und der Grazer Universität. Auch spartenübergreifende Programme werden gefördert, etwa das Literaturhaus oder die demnächst geplante Kooperation mit der Grazer Oper.
Um vor allem junge Filmemacher zu fördern, wurde 2006 die Initiative „Junger steirischer Film“ ins Leben gerufen. Damit wird steirischen Jungfilmern die Möglichkeit geboten, ihre Arbeit eine Woche lang in der 18-Uhr-Vorstellung kostenlos zu präsentieren. Aber auch erfahrene Filmschaffende, deren Produktion keinen österreichischen Verleih finden konnte, werden Aufführungen im Kino ermöglicht. So gilt das Filmzentrum Rechbauer als DIE Anlaufstelle für steirische Jungfilmer und aufstrebende Nachwuchsregisseure sowie für die Aufführung von Erstlingswerken mittlerweile namhafter Filmemacher (z.B. Alfred Schwarzenbergers „Sechs Tage und die Mopedfrau“ - wohl einer der erfolgreichsten steirischen Filme). Andere, die ihre ersten Filme im FZR zeigten, haben ebenso ihren Weg gemacht, etwa Jakob A. Erwa mit seiner ORF-Serie „Tschuschenpower“, der mittlerweile an der Filmschule in München studiert oder Alexander Lercher (Filmschule in Los Angeles) bzw. auch Simon G. Müller (Filmschule in New York).
Film ist nicht nur Konsumgut, Film unterhält und bildet. Das Filmzentrum Rechbauer will daher auch in Zukunft vor „schwierigen“ Themen nicht zurückschrecken und sieht in der Programmgestaltung auch einen sozialpolitischen Bildungsauftrag.
Wir dürfen nun Frau Bachträgl mit dem „Josef-Krainer“-Heimatpreis in ihrer cineastischen Begeisterung bestärken.

Rolland Romain meinte einst: Der Mensch kann ohne Gesang ebenso wenig auskommen, wie ohne Brot.
So darf ich nun ein Loblied auf eine begnadete Chorpädagogin singen:
Mag. Maria Fürntratt
Mag. Maria Fürntratt hat sich neben ihren Studien der Schulmusik, Gesangspädagogik und Französisch schon sehr früh auf die Förderung und Ausbildung von Kinder- und Jugendstimmen spezialisiert. Als künstlerische Leiterin der Grazer Kinder- und Jugendsingakademie widmet sie sich neben der Pflege der großen österreichischen Chortradition verstärkt dem zeitgenössischen Chorschaffen und ist mit Gegenwarts­komponisten aus Österreich sowie aus vielen Ländern verbunden.
Gemäß ihrem Lebensmotto „Erlebe Singen“ versucht Fürntratt seit vielen Jahren Publikum und Kinder in den Bann der Musik zu ziehen. 2004 wurde ihr für die Chorarbeit an der Höheren Internatsschule des Bundes Liebenau - kurz HIB-Liebenau - der Pädagogische Panther („Hauptpreis für herausragende pädagogische Leistungen des Landes”) verliehen.
Sie unterrichtet Chorleitung in der österreichischen Lehrerfortbildung, wird als internationale Jurorin geschätzt und wurde 2007 als Chorpädagogin an die Kunstuniversität Graz berufen. Ein 20-minütiges TV-Portrait über Maria Fürntratt durch das Japanische Fernsehen 1999, ausgestrahlt in ganz Südostasien und eine tschechische Universitätsstudie über ihre Jugendstimmbildungsarbeit in Liebenau im Vergleich zu anderen europäischen Jugendgesangs-Ausbildungszentren sind Ausdruck der externen Wertschätzung ihrer Arbeit. Die Ergebnisse ihrer glühenden Leidenschaft zeigen sich aber auch vor allem in den Leistungen „ihrer“ Chorkinder aus Liebenau. Seit der Chorgründung vor 14 Jahren sangen knapp 500 Kinder in den Chören mit bzw. wurden stimmtechnisch ausgebildet. Basis für die außergewöhnlichen Leistungen sind über 400 Stunden Chorproben und weitere 600 Stunden Stimmbildung jährlich, die großteils ehrenamtlich stattfinden. Mittlerweile wurden in Kilometer ausgedrückt bereits fast zwei Erdumrundungen an Chorreisen durchgeführt. Fürntratts Singakademie versteht sich insgesamt betrachtet als Ausbildungsstätte für Kinder, die den Anspruch erhebt, jedem interessierten Kind singen beizubringen und an das internationale Spitzenniveau heranzuführen.
Erst gestern konnte ihr HIB-art.chor beim „Festival der Musik“ bzw. der Japan Week 2009 im Grazer Stefaniensaal brillieren.
Maria Fürntratt versteht es nicht nur, ihre Begeisterung für das Singen an Kinder und Jugendliche weiterzugeben, sondern sie motiviert und trainiert sie zu sagenhaften Spitzenleistungen, so dass diese in der Konkurrenz mit den Erwachsenenchören stets hervorragend bestehen.
Die sangesfrohe Steiermark dankt es ihr mit dem „Josef-Krainer“ -Heimatpreis.

Der britische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton, von ihm stammt die Kunstfigur Pater Brown, formulierte: „Gutsein ist ein gewaltigeres Abenteuer, als eine Weltumseglung“.
Elisabeth Herunter, Walter Krainz, August Schmölzer:
Gustl 58 - Initiative zur Herzensbildung.
„Gustl 58 - Initiative zur Herzensbildung“, wurde 2005 von August Schmölzer gegründet und mit Elisabeth Herunter und Walter Krainz sind es mittlerweile drei Partner bei „Gustl 58“. Dies ist ein gemeinnütziger Verein, der Projekte vor allem im Raum St. Stefan durch Spendengelder aus ganz Österreich und aus dem Ausland verwirklicht.
Elisabeth Herunter ist hauptsächlich für die Finanzen zuständig. Sie ist gebürtige Grazerin und ist seit 1980 mit Josef Herunter verheiratet und hat zwei Kinder sowie zwei Enkelkinder. Nach dem Besuch der Handelsschule in Graz absolvierte sie den Buchhalter-, Lohnverrechner- und Bilanzbuchhalterlehrgang. Seit 1987 ist sie als selbständige Bilanzbuchhalterin tätig.
Um das „Erscheinungsbild“ der Initiative kümmert sich Walter Krainz. Auch er ist gebürtiger Grazer, ist mit Helga Krainz verheiratet und hat ebenfalls zwei Kinder. Nach dem Besuch des musisch-pädagogischen Bundesrealgymnasiums in Graz studierte er an der Pädagogischen Akademie in Graz - Eggenberg und absolvierte die Lehramtsprüfung für Hauptschulen. Seit 1978 ist er an der Hauptschule „St. Stefan“ als Lehrer tätig.
In Zeiten, als es in der Steiermark noch sehr kriegerisch zuging, meinte Feldmarschall Montecuccoli: „Zum Kriegsführen braucht man dreierlei Dinge: Geld, Geld und wieder Geld!“
Doch auch in friedlichen Zeiten ist viel Geld nötig, wenn es darum geht, Gutes zu tun. Damit sind wir bei August Schmölzer; er hat sich im Verein dem Auftreiben von Spenden verschrieben. Er ist ein steirischer Bauernsohn und absolvierte nach seiner Ausbildung als Koch ein Schauspielstudium an der Kunstuni Graz. Erste Engagements führten ihn nach Heilbronn und ans Theater in der Josefstadt. Seither war er an zahlreichen deutschen Bühnen und bei den Salzburger Festspielen zu sehen, wo er mit Regisseuren wie Martin Kusej, Peter Stein und Otto Schenk zusammenarbeitete. Neben der Theaterarbeit ist August Schmölzer regelmäßig in Filmen zu sehen. Dabei verkörpert er meist knallharte Typen. Privat ist er empfindsam und setzt seine Prominenz für soziale Initiativen ein. Er hat sehr viele Seiten: 2006 ist sein Roman „Der arme Ritter“, ein erotisches Kochbuch erschienen. Vor kurzem erschien sein Buch „Tor zum Herzen“.
Die Initiative „Gustl 58“ ruht auf drei Grundpfeilern: Es geht um schulische und außerschulische Bildung für Kinder und Jugendliche. Es geht darum, Menschen zu helfen, die benachteiligt sind und Gefahr laufen, an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Dabei steht im Vordergrund: Keine mediale Auswertung der Fälle! Man meint, dass das Schicksal oft schon schlimm genug ist, man muss es nicht auch noch ausstellen.
Schließlich geht es auch um das Bemühen, die Herzensbildung wieder zu beleben. Für die Kinder- und Jugendbildung gibt es Zusatzangebote, wie spielerischen Englischunterricht im Kindergarten oder zusätzlichen Italienischunterricht an der Hauptschule. Es werden aber auch Kurse für Erwachsene (etwa Slowenisch) ins Programm aufgenommen. Weiters bietet „Gustl 58“ Vortragsabende an, die Erwachsenen ungezwungen auf humanistischer Basis Bildung bieten. Es wird auch die Musik gefördert, so wurde es dem Musikverein „St. Stefan“ ermöglicht, Instrumente für junge Leute anzukaufen, die sie sich nicht leisten konnten.
Ein eherner Grundsatz ist: Jeder Spendeneuro geht zu hundert Prozent in die Projekte. Alle Projekte haben die gemeinsame Klammer „Herzensbildung“. Es handelt sich hier um eine parteiunabhängige und keiner Konfession angehörige Initiative, die sich uneigennützig und eigenständig für Menschlichkeit, Toleranz und Humanität einsetzt.
André Heller meint: „Was den Menschen zum Menschen macht, ist Herzensbildung“. Als wahre Menschen leisten Sie Vorbildliches. Dies hat den „Josef-Krainer“ -Heimatpreis verdient.

Heimat und Volkskultur sind siamesische Zwillinge: Musikverein Hatzendorf.
Es gibt in der Steiermark derzeit fast 400 (395) Musikkapellen. In allen steirischen Regionen gibt es ein reges musikalisches Vereinsleben und allerorts wird kräftig musiziert. Und unser Volkskunstreferent Hermann Schützenhöfer freut sich darüber, dass der steirische Jahrlauf in all seinen Manifestationen, sowohl in Freude als auch im Leid, von hervorragenden und ambitionierten Musikern begleitet wird. Im kommenden Jahr wird übrigens der Steirische Blasmusikverband sein 60-jähriges Bestandsjubiläum feiern.
Doch es gibt einzelne Kapellen, die auf eine über doppelt so lange Tradition zurückblicken können. Stellvertretend für die zahlreichen steirischen Kapellen dürfen wir heute den Musikverein Hatzendorf in das Rampenlicht stellen. Er hat eine rund 130-jährige Geschichte. Seit wann es genau bereits eine Blasmusik in Hatzendorf gibt, das weiß nur der liebe Gott. Doch die Historiker bezeugen, dass bereits im Jahr 1879 in den Chroniken der Volksschule bzw. Pfarre die musikalischen Tätigkeiten erwähnt werden.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bedeutete das vorläufige Ende der Musik in Hatzendorf, weil der Großteil der Musiker in den Krieg ziehen musste. Die zahlreichen Begräbnisse der gefallenen Soldaten während des Krieges wurden in der Pfarre musikalisch von einer Hand voll Musiker begleitet, die noch zu jung oder schon zu alt für den Wehrdienst waren. Hatzendorf blieb noch lange nach dem Krieg ohne Blasmusikkapelle. Erst 1953 fanden sich unter dem Vorsitz des ehemaligen Kapellmeisters Johann Bierbauer etwa 30 Musiker zusammen. Noch im selben Jahr übernahm Karl Ober die Funktion des Kapellmeisters. Bereits im Sommer trat die Kapelle erstmalig vor die Öffentlichkeit und zwei Jahre später fand in Feldbach eine Rundfunkaufnahme statt. Seither hat sich das musikalische Niveau der Musikkapelle gewaltig verändert, das Hatzendorfer Blasorchester bietet Großartiges. Davon konnte ich mich auch in den letzten Jahren bei den Sommerfesten von Elfi Pscheidl auf Schloss Hantberg in Johnsdorf überzeugen.
Es verwundert auch nicht, dass einige der hier Mitwirkenden die Musik zum Hauptberuf erkoren haben und zum wertvollen Inventar des Orchestergrabens der Grazer Oper gehören.
Derzeit umfasst der Musikverein Hatzendorf 50 aktive Musizierende und 6 Marketenderinnen und steht unter der Leitung von Herrn Kapellmeister Mag. Anton Hirschmugl. Die organisatorischen Geschicke des Vereins leitet Obmann Johann Bedek. Und es ist kein Geheimnis, dass man sich oft und gerne zur Klärung von Vereinsfragen in der entspannten Atmosphäre des Vereinsgasthofes Resi und Manfred Kraxner trifft und dort statt der Instrumente die Gläser erklingen lässt.
Erfreulich ist, dass es gelingt, die Freude an der Musik auch an die Jugend weiterzugeben. Der Jugendanteil beträgt im Verein ca. 50 Prozent und er ist im Steigen. Es braucht uns also um die Zukunft und die nächsten 130 Jahre nicht bang zu sein.
Das Vereinsleben umspannt ungezählte religiöse und weltliche Feste und Feiern. Durch die Teilnahme an Konzert- und Marschmusikwertungen wurde schon mehrmals von der Steirischen Landesregierung der „Steirische Panther“ verliehen. Als einen Höhepunkt im Vereinsleben kann man die musikalische Umrahmung beim 30-jährigen Jubiläum der „Liechtensteinischen Handels- und Gewerbeausstellung 2008“ in Schaan bezeichnen, wo das „Steirische Vulkanland“ mit seinen feurigen und großartigen Musikern präsentiert wurde.
Damit ist bewiesen, die Steiermark ist nicht nur sangesfroh, sie ist auch reich an großartigen Musikkapellen, auf die wir alle stolz sein dürfen. Und dies wollen wir nun mit dem „Josef-Krainer“-Heimatpreis zum Ausdruck bringen.

Hermann Hesse schrieb: „Heim kommt man nie, aber wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus“: Kathryn List.
Kathryn List, eine erfolgreiche und sympathische Mittlerin zwischen Wirtschaft und Kultur, wurde in Detroit, USA, geboren. Sie absolvierte ein Ökonomie-Studium in Michigan. Geprägt durch eine kunstliebende Familie begann sie dann Theaterstücke zu produzieren. Dies wollte sie ein paar Monate machen - es wurden zwölf Jahre daraus.
Daneben setzte sie sich auch mit Musik und Film auseinander. Ihr Vater war Präsident der SAE, Society of Automotive Engineers. Er kannte den Grazer Prof. Dr. h.c. Helmut List von der AVL beruflich. Als die beiden sich anlässlich eines Kongresses in den USA trafen, lernte auch Kathryn ihren Helmut kennen. Seinen versprochenen Anruf nahm sie nicht wirklich ernst. Der angekündigte Anruf kam aber tatsächlich und eine schöne Liebesgeschichte nahm ihren Lauf. Mittlerweile ist Kathryn List bereits seit 1987 in Graz. 1989 kam ihr erstes Kind Hans auf die Welt, dann kamen noch Olivia und Clara. Es war anfangs nicht einfach für Kathryn LIST, da sie kein Wort Deutsch sprach. Aber nach den ersten „Orientierungsjahren“ in Österreich fing sie wieder an, sich mit Kunst in Verbindung mit Technik zu beschäftigen. Von dieser spannenden Symbiose konnte sie auch ihren Mann, einen Klassik-Liebhaber, überzeugen.
Kathryn List sagte einmal: „Man fängt nicht mit Zahlen an, sondern mit einer Vision, einer Idee, mit Kreativität.“ Ein sehr gelungenes Beispiel dafür ist die Umwandlung einer ehemaligen Fabrikhalle zu einem kulturellen Veranstaltungsort von höchstem Niveau. Im Zusammenspiel von Kunst, Technologie und Wissenschaft wurde die „Helmut-List“-Halle zu einem „klingenden Resonanzraum“. Ihr Engagement geht aber noch viel weiter.
Kathryn List hat in ihrer Jugend selbst Ballett getanzt, Geige gespielt und war später auch Theaterproduzentin. Jetzt versucht sie Künstler durch ihre weltweiten Kontakte zu fördern und Türen für sie zu öffnen. „Der Mensch sollte doch immer im Mittelpunkt stehen. Und wer kann das besser widerspiegeln als ein Künstler?“
Mit der gemeinsam mit DI Ksela entwickelten privaten „AVL Cultural Foundation“ werden in der Steiermark erfolgreich künstlerische Impulse gesetzt. Hier gibt es enge Kontakte zu Styriarte und zum Steirischen Herbst. Aber auch für das American Institute of Musical Studies (AIMS) leistet sie seit 1990 als Präsidentin der Grazer AIMS hervorragende Arbeit. Sie trägt dazu bei, dass hoch talentierte junge Sängerinnen und Sänger und ein gesamtes Orchester alljährlich für einige Wochen nach Graz kommen und für eine Belebung im Kultursommer sorgen. Sie wirkt auch als Vizepräsidentin des Europäischen Forums Alpbach, und ist mit der Austrian American Society, der International Women´Association, der Webster University Vienna, und „Live Music Now“ eng verbunden. Als in Graz lebende Amerikanerin hat sie sehr viel zu den amerikanisch-steirischen Kulturbeziehungen beigetragen.
Liebe Frau List! Wir wollen Sie mit der Verleihung des „Josef-Krainer“-Heimatpreises keineswegs vereinnahmen und wir wollen Ihnen keinen Steirerhut verordnen. Aber: Als in Graz lebende Amerikanerin haben Sie viel zu den amerikanisch-steirischen Kulturbeziehungen und zur Belebung des steirischen Kulturlebens beigetragen. Und Sie sind stets bemüht, Künstlern in der Steiermark ein kreatives Umfeld zu bieten, in denen Sie sich entfalten können. Damit sind Sie eine verdiente Trägerin des „Josef-Krainer“-Heimatpreises.

OSR Mag. Konrad Maritschnik
Konrad Maritschnik wurde im Jahr der großen Weltwirtschaftskrise, 1929, in Hadernigg, Gemeinde Aibl, geboren, er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Eltern Johann und Elisabeth besaßen eine kleine Landwirtschaft, die kaum imstande war, eine Familie halbwegs zu ernähren. Seine Geschwister starben mangels ärztlicher Betreuung, was später bei ihm auch einen literarischen Niederschlag fand.
Nach Absolvierung der Volksschule in St. Lorenzen war er in der elterlichen Wirtschaft und als Taglöhner tätig. Durch Zufall änderten sich seine Lebensumstände 1949 spontan. Der Ortspfarrer Alois Andrä wies ihm den Weg zur Arbeitermittelschule in Graz und unterstützte ihn finanziell und in administrativen Belangen. Der Weg von der Bergschule in diese AHS war nicht leicht. Nach der Matura stellte sich die schwierige Entscheidung, in welche Richtung er sich weiterentwickeln sollte: Lehrer oder Priester? Als ihn die Lehrerbildungsanstalt vorerst ablehnte, studierte er zunächst acht Semester Theologie an der „Karl-Franzens“-Universität Graz. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Werkstudent. Dann bewarb sich Maritschnik jedoch erneut an der Ausbildungsstätte für Lehrer und wurde diesmal aufgenommen. Er erhielt das Befähigungszeugnis für Volksschulen und anschließend das Lehramtszeugnis für Hauptschulen. Er war dann an der Volksschule Greith im Salzatal, an der Volkschule in Frauenberg sowie als Lehrer und Leiter an der Hauptschule Wenigzell tätig.
1990 ging Maritschnik schließlich in Pension. Diesen Zeitabschnitt sieht er allerdings nicht als Epoche des Rastens oder der Ruhe. Im Gegenteil. Nun erst hatte er die Zeit und Muße, seine Erinnerungen und Erlebnisse niederzuschreiben.
Sein autobiografisches erstes Buch „Erlebtes Grenzland“ wurde ein voller Erfolg. Das Buch „Land an der Grenze“ wurde bald zu einem beliebten Reisebegleiter für landeskundlich Interessierte, ebenso wie die beiden Kapellenbücher „Große Kapellen, einsame Kirchen“ im Bezirk Deutschlandsberg und „Eine Kirchen- und Kappelreise“ durch den Bezirk Leibnitz. Aber auch die Bücher „Die Koralpe lebt“ und „Holzknechte und Studierte“ fanden eine gute Aufnahme. Die enge Verbundenheit mit der Heimat, die positiven und negativen Erfahrungen seiner „Lebensreise“ boten den Stoff für seine Bücher. Auch wenn heute niemand mehr so leben möchte wie die Menschen vor hundert Jahren, ist das Wissen um die Vergangenheit es aber wohl wert, der Nachwelt erhalten zu bleiben. Maritschniks Leitspruch dabei ist, dass es wohl keine Gegenwart ohne Vergangenheit geben kann. Gemeinsam mit Prof. Karl Sluga machte er sich auch daran, Mundartausdrücke zu sammeln und ihre ursprüngliche Bedeutung sowie ihren Wandel zu erkunden. Dieses Buch gibt es bereits in der 4. Auflage.
Konrad Maritschnik hat durch sein reiches literarisches Schaffen viel zur Kenntnis der steirischen Heimatkunde beigetragen. Die wollen wir nun mit der Verleihung des „Josef-Krainer“-Heimatpreises würdigen.

Wilhelm von Humboldt hat einen besonderen Heimatbegriff: „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten und am leisesten vor sich“: Erwin Josef Ţigla
Im 18. Jahrhundert wurden Steirer und Steirerinnen im Banater Bergland im heutigen Rumänien angesiedelt. Viele von deren Nachfahren haben sich bis heute ihre Sprache und ihre Verbundenheit zur Heimat ihrer Vorfahren bewahrt. So gibt es hier beispielsweise den Ort mit dem Namen Steierdorf.
Erwin Josef Ţigla wurde in Reşiţa / Reschitza im Banater Bergland, Rumänien geboren. Nach seinem Abitur besuchte er eine Schule für Bibliothekare. 1985 heiratete er seine Ana, mit der er einen Sohn, Alexander Erwin, hat.
Sein Lebenslauf ist vielfältig. So kann man Herrn Ţigla als Schriftsteller, Kulturmanager, Verleger, Bibliothekar und Volksgruppenpfleger bezeichnen. Er war Mitglied der Reschitzaer Operettengruppe. Danach wirkte er beim Deutschen Gesang- und Tanzensemble Reschitza. Er war Mitbegründer der deutschen Abteilung der Reschitzaer Volkshochschule, des unmittelbaren Vorläufers des heutigen Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ und er leitet diese kulturelle Institution bis heute. Dieser Verein ist der Träger der deutschen / steirischen Kultur im Banater Bergland schlechthin. Er hat die steirisch-bergmännischen Traditionen bewahrt und nach der politischen Wende in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Steiermark das steirische Volkslied-, Volkstanz- und Trachtenwesen wiedererweckt.
Seit 1991 arbeitet Ţigla mit seinen Organisationen eng mit dem Europahaus Neumarkt und der Europäischen Föderalistischen Bewegung Österreich zusammen. Jährlich nimmt er an den Minderheitenseminaren und Foren teil. Über seine Initiative kommen immer wieder Jugendliche und Gruppen (auch aus sozial schwachen Familien) aus dem Banater Bergland in das Europahaus Neumarkt.
Ţigla engagiert sich aber auch seit 1990 beim Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen, der staatlich anerkannten Volksgruppenvertretung der Berglanddeutschen, dessen Gründungsmitglied er war. Hier ist er seit 2004 der Vorsitzende. Er gehörte auch dem Minderheitenrat der Rumänischen Regierung an.
Ţigla zeichnete sich im Laufe der Zeit durch zahlreiche weitere Mitgliedschaften und Tätigkeiten aus, etwa Vorsitzender der Vinzenzkonferenz (Gemeinschaft des Heiligen Vinzenz von Paul) in Reschitza, Vorsitzender der Union der Vinzenzkonferenzen Rumäniens (heute Ehrenvorsitzender) sowie Koordinator der Vinzenzgemeinschaften der ehemaligen kommunistischen Länder.
Zudem wirkt er als Herausgeber zahlreicher Publikationen, welche die vielfältigen Aspekte des wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens des Banater Berglandes beschäftigen, dazu zählt auch die dort gepflegte Mundart.
Im Kulturmanagement sind besonders die Leitung der „Deutschen Kulturdekade im Banater Bergland“, der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“, sowie des „Reschitzaer deutschen Trachtenfests“ hervorzuheben. Außerdem finden regelmäßig Schülerwettbewerbe statt, an denen sich auch steirische, ungarische und polnische Schulen beteiligen.
Ţiglas Tätigkeiten und seine Initiativen, die Kontakte des Banater Berglandes mit der Steiermark zu pflegen, werden nun mit dem „Josef-Krainer“-Heimatpreis gewürdigt.

Reg. Rat. Ing. Anton Walter
Regierungsrat Ing. Anton Walter wurde am 2. Februar 1913 im oststeirischen Ilz geboren. Sie haben richtig gehört, Herr Walter ist im 97. Lebensjahr. Er entstammte einer sehr künstlerischen Familie: Sein Vater und dessen Brüder waren Kirchenmaler und diese haben etwa 50 Kirchen in der gesamten Monarchie ausgestaltet.
Eine besondere Prägung erhielt er als Sängerknabe in Klosterneuburg, wo der bekannte Dichter Friedrich Sacher zu seinen Lehrern zählte. Mit diesem war er bis zu dessen Tod verbunden. 1931 maturierte er dann an der Höheren Bundeslehranstalt für das Baufach.
In den 30er-Jahren wurde er beim Steiermärkischen Landesbauamt angestellt und kam 1938 ins Hochbauamt. Er war im Zweiten Weltkrieg als Pionier eingesetzt, wurde aber auch überraschend zur Deutschen Kriegsmarine abkommandiert. Zur Ausrüstung gehörte hier unter anderem ein Holzkisterl mit verschiedenen Größen von ‚Stöpseln’, falls in der Bordwand Löcher durch einen Beschuss zu stopfen waren. Doch das deutsche Unternehmen „Seelöwe“ - dies war der Codename für die geplante Invasion Großbritanniens – wurde schließlich abgeblasen. Zwischenzeitlich war Walter mit der Planung der Südtiroler Siedlungen befasst. Zu Kriegsende war er in Bosnien. Hier konnte er darauf einwirken, dass die von einem deutschen Offizier angeordnete Sprengung der Brücke von Mostar über die Neretva im letzten Moment doch noch verhindert werden konnte.
Nach Kriegschluss gelang es seiner Einheit, sich in Fußmärschen bis nach Kärnten durchzuschlagen. Er war dann als Referent für die Landesbauten der Ost-Steiermark mit Fragen des Wiederaufbaues befasst. Gerade im Osten des Landes hatten die Kriegszerstörungen ein gewaltiges Ausmaß. Er zeichnete unter anderem für Bau-Projekte an den Landeskrankenhäusern Hartberg, Fürstenfeld und Feldbach, sowie für die Bezirkshauptmannschaften Hartberg, Weiz und Fürstenfeld verantwortlich.
Beim Wiederaufbau gab es die durch Viktor von Geramb beeinflusste Zielsetzung, die steirischen Hauslandschaften möglich unversehrt zu erhalten. Über Gerambs Anregung wurde dann am Landesbauamt eine Beratungsstelle für Friedhof und Denkmal geschaffen. Auch Friedhöfe sind Ausdruck unserer Kultur und Spiegelbilder der Gesellschaft. Regierungsrat Walter war in der gesamten Steiermark von der Ramsau bis Radkersburg beratend unterwegs. Er hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Friedhof und Bestattung in Wien“ eine für das gesamte Bundesgebiet maßgebliche „Muster-Friedhofs-Ordnung“ erarbeitet.
Zahlreiche Gedenkstätten und Denkmäler gehen auf seine Entwürfe zurück. Unter anderem gestaltete er auch die Kriegsopfergedenkstätte am Hochwechsel, die Grabdenkmäler für Hofrat Steinberger in Obdach und für den unvergessenen Kulturpolitiker Dr. Hanns Koren in St. Bartholomä. Auch bei der Erstellung vieler Ortswappen hat er als Ideengeber mitgewirkt. Bei seinen Reisen und Ortsbegehungen vergaß er nie seinen Skizzenblock. Heute zeugen viele Tausende von hervorragenden Landschafts- und Architekturskizzen von seinem auch großen künstlerischen Talent. Sie wären es wert, ausgestellt zu werden.
Ihm wurden bereits große Ehrungen zuteil: u.a. erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark und den Tiroler Adler-Orden. Wir dürfen heute den „Josef-Krainer“-Heimatpreis hinzufügen.

„Gutsein heißt, mit sich selbst im Einklang sein“. Dieser Satz von Oscar Wilde hat sicherlich Bezug auf Bundesrätin a.D. Herta Wimmler.
Herta Wimmler stammt aus Bruck. Nach der Matura absolvierte sie eine Lehre als Chemielaborantin bei Böhler. Aus ihrer Ehe stammen drei Kinder, seit 1987 ist sie leider verwitwet. Nach Jahren der Kindererziehung war sie dann wieder als Chemielaborantin in der Forschung tätig. Bis zur Pensionierung engagierte sich Herta Wimmler auch als Betriebsrätin. Fast eineinhalb Jahrzehnte wirkte sie als VP-Gemeinderätin von Kapfenberg. Und sie war wesentlich am Aufbau des Integrierten Sozial- und Gesundheitssprengels in Kapfenberg - gemeinsam mit Gerald Mussnig - beteiligt. Sie hatte auch überregionale politische Funktionen inne, so war sie Mitglied des österreichischen Bundesrates (2001 - 2006).
Seit 2006 ist sie Seniorenbundobfrau in Kapfenberg. Und vor kurzer Zeit, eben erst am 9. November wurde sie einstimmig zur neuen Bezirksobfrau des Brucker Seniorenbundes gewählt.
1992 gründete Herta Wimmler das Kapfenberger Hilfswerk „Soziale Lernhilfe“ mit derzeit etwa 20 vorwiegend ehrenamtlichen tätigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und 35 Schüler/-innen mit Migrationshintergrund. Diese Sozialinitiative entstand aus der Betreuung von Asylanten-Kindern. Der Grundgedanke war dabei, die Kinder mit vorwiegend nichtdeutscher Muttersprache, deren Eltern in Kapfenberg arbeiten, zu unterstützen. Dies beschränkt sich nicht nur auf das Lernen. Diese Lernhilfe ist übrigens kostenlos, dies ist einmalig in der Steiermark. Es werden auch Sprechtage in den Schulen besucht und der Kontakt zu den Lehrkräften gehalten. Zu Weihnachten wird eine interkulturelle Weihnachtsfeier gestaltet und jedes Kind wird beschenkt. Der Ausländeranteil in Kapfenberg beträgt 10 Prozent. Viele von ihnen wohnen in sanierungsbedürftigen Wohnungen. Erschwert wird die Situation der Integrationsarbeit oftmals auch dadurch, dass Eltern oft kaum in der Lage sind, ihren Kindern bei den Hausübungen aufgrund der eigenen Sprachbarriere Hilfe zu leisten. Allein schon das Erlernen von für die Kinder vollkommen fremden lateinischen Schriftzeichen stellt beispielsweise für Kinder aus Afghanistan eine große Hürde dar, die in „normaler“ Hortbetreuung nicht zu bewältigen ist. Außerdem sind die dafür anfallenden Kosten für ausländische Familien nicht aufbringbar. In der sozialen Lernhilfe muss man täglich improvisieren und die Schüler lernen dabei, sich gegenseitig zu unterstützen.
Es ist anzumerken, dass das Kapfenberger Hilfswerk seine Dienste allen Schichten der Bevölkerung anbietet, ohne Unterschied des Einkommens, Alters, Geschlechts, Religion oder der Parteizugehörigkeit. Dabei sind Vorbeugung und Hilfe zur Selbsthilfe zentrale Anliegen. Zu Verdanken ist dies dem unermüdlichen Einsatz von Herta Wimmler, die dafür mit der „Humanitas“-Medaille ausgezeichnet wurde.
Heuer gab es in Kapfenberg eine Feier, bei der auch viele Lehrkräfte anwesend waren. Und da hat ein Schuldirektor erläutert, dass die von der Lernhilfe betreuten Migrantenkinder zu den jeweils besten in den Klassen gehören. Durch die umsichtige Betreuung gibt es für sie keine Sprachbarrieren mehr. Diese Kinder sind um nichts weniger begabt, als die inländischen Mitschüler, aber sie haben einen besonderen Ehrgeiz, Ergebnisse zu erzielen und sind bestens integriert.
Und das ist eine Leistung, die wahrlich den Heimatpreis verdient, wenn es darum geht, jungen talentierten Leuten, die in unserem Land eine neue Heimat finden wollen, bei der Entfaltung ihrer Talente zu helfen. Dafür sei ein herzliches Danke gesagt. Wir tun dies mit der Verleihung des „Josef-Krainer“-Heimatpreises.

 

 


„Josef-Krainer“-Heimatpreis für „Volksgruppenpflege“
Hohe steirische Auszeichnung für Erwin Josef Ţigla

von Univ.-Prof. Dr. Reinhold Reimann
Graz

Persönlichkeiten, die sich „besonders um die Steiermark und deren Identität bemüht“ haben, werden alljährlich von dem nach Landeshauptmann Josef Krainer d.Ä. († 1971) benannten „Josef-Krainer“-Gedenkwerk mit dem „Josef-Krainer“-Heimatpreis bedacht. Unter den neun Ausgezeichneten war diesmal (27. November 2009, Weißer Saal der Grazer Burg) der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, Leiter der deutschen „Alexander-Tietz“-Bibliothek in Reschitza und Leiter des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereines „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“, Erwin Josef Ţigla.
Die Auszeichnungen wurden vom Ersten Landeshauptmann-Stellvertreter, Hermann Schützenhöfer, und vom Obmann des „Josef-Krainer“-Gedenkwerkes, LAbg. Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, in Anwesenheit von Altlandeshauptmann Dr. Josef Krainer d.J. und weiterer hoher Persönlichkeiten aus Klerus, Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft überreicht. Sogar der Bürgermeister von Reschitza, Dipl.-Ing. Mihai Stepanescu, war eigens aus dem Banater Bergland zum Festakt angereist.
Prof. Schöpfer würdigte Erwin Josef Ţigla in seiner Laudatio als „Kulturmanager, Verleger, Bibliothekar und Volksgruppenpfleger“ und führte wörtlich aus: „Die Deutsche Vortragsreihe Reschitza ist der Träger der deutschen / steirischen Kultur im Banater Bergland schlechthin. Sie hat die steirisch-bergmännischen Traditionen bewahrt und nach der politischen Wende in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Steiermark das steirische Volkslied-, Volkstanz- und Trachtenwesen wiedererweckt.“
Drei der Ausgezeichneten waren dazu ausersehen, Dankesworte zu sprechen. Erwin Josef Ţigla war der erste von ihnen - und seine Worte haben nachhaltige Wirkung erzielt, wie sich an diesem Tag noch zeigen sollte. Mit der von allen Teilnehmern am Festakt gesungenen steirischen Landeshymne „Hoch vom Dachstein an“ klang die Feierlichkeit aus, ehe man der Einladung des Landeshauptmann-Stellvertreters zu einem Empfang in die Repräsentationsräume der Burg folgte.

Für seine umfassende Tätigkeit im Sinne steirischer Volkskultur, aber auch für seine Leistungen als hoher Funktionär der Vinzenz-Gemeinschaft und für seinen Einsatz für den Europa-Gedanken wurde also unserem - des Alpenländischen Kulturverbandes Südmark (AKVS) - Freund und seit mehr als zwei Jahrzehnten bewährten Ansprechpartner bei unserer Arbeit im Banater Bergland diese verdiente Auszeichnung zuteil. Wir beglückwünschen ihn sehr herzlich dazu!
Für den Abend dieses denkwürdigen Tages hatte der AKVS zu einer festlichen Tafel geladen. Auf dem Wege dorthin - es war bereits dunkel - sprach uns ein Passant auf offener Straße an, indem er sich an unseren Preisträger wandte: „Entschuldigen Sie bitte, sind Sie nicht der Herr Ţigla, der heute vormittag in der Burg so berührende Worte gefunden hat?“
Bei der Festtafel gaben der Honorarkonsul der Republik Rumänien in Graz, Andreas Graf Bardeau, wiederum der Reschitzaer Bürgermeister, Dipl.-Ing. Mihai Stepanescu, und GR Mag. Andreas Molnár in Vertretung des Bürgermeisters der Landeshauptstadt Graz, Mag. Siegfried Nagl, dem Preisträger aus dem Banater Bergland die Ehre ihrer Anwesenheit. Zugegen war auch eine Reihe von Freunden Ţiglas aus der Steiermark - darunter auch Dipl.-Ing. Gerhard Krajicek, der eine überaus stimmungsvolle „Steirermusi“ für die Umrahmung besorgt hatte - sowie der nahezu vollzählige Vorstand des AKVS.
Man soll die Dinge aber auch beim Namen nennen. So wollen wir im Folgenden mit knappen Worten einen gerafften Lebenslauf Erwin Josef Ţiglas und eine Übersicht über sein bisheriges Lebenswerk bringen - wohl wissend, dass sein rastlos schaffender Geist mit dem unten (freilich unvollständig) Angeführten sein Ziel bei weitem nicht erreicht hat.
          - Geboren am 19. September 1961 in Reşiţa / Reschitza - Kreis Karasch-Severin (Banater Bergland);
          - Schulbildung: Lyzeum mit Abitur in Reschitza („Diaconovici - Tietz“-Lyzeum), postlyzeale Schule für Bibliothekare in Buşteni;
          - Verheiratet mit Ana („Anni“, geb. Cătană) seit 1985; 1988 Geburt des Sohnes Alexander Erwin;
          - 1980 - 1983 Mitglied der Reschitzaer Operettengruppe;
          - 1986 - 1988 Mitglied des Deutschen Gesang- und Tanzensembles Reschitza (Regieführung);
          - 1987 Mitbegründer der deutschen Abteilung der Reschitzaer Volkshochschule, des unmittelbaren Vorläufers des heutigen Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“; Leiter dieser kulturellen Institution von 1987 bis heute;
          - 1990 Mitglied des Gründungskomitees des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen (DFBB), der staatlich anerkannten Volksgruppenvertretung der Berglanddeutschen; 1990 - 2004 mit Unterbrechungen stellvertretender Vorsitzender des DFBB;
          - Seit 1995 Bibliothekar der Kreisbibliothek Reschitza und Leiter der deutschen „Alexander-Tietz“-Bibliothek in Reschitza;
          - 1997 - 2002, Kulturreferent des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat;
          - 1998 - 2001 Mitglied des Minderheitenrates der rumänischen Regierung;
          - Seit 2002 Mitglied des Vorstands des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (Hermannstadt) und stellvertretender Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat (Temeswar);
          - 2004 Vorsitzender des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen (bis heute);
          - ab 1994 Vorsitzender der Vinzenzkonferenz (Gemeinschaft des heiligen Vinzenz von Paul) in Reschitza (bis heute) und ab 1996 Vorsitzender der Union der Vinzenzkonferenzen Rumäniens (bis 2006); seit 2007 Ehrenvorsitzender der Union der Vinzenzkonferenzen Rumäniens; Seit 2001 Koordinator der Vinzenzgemeinschaften der ehemaligen kommunistischen Länder (Estland, Lettland, Litauen, Moldawien, Polen, Tschechien, Rumänien, Russland, Slowakei, Ukraine, Ungarn und Weißrussland);
          Kulturmanagement:
- „Deutsche Kulturdekade im Banater Bergland“ (Initiator und Leiter, jährlich seit 1991);
- „Deutsche Literaturtage in Reschitza“ (Initiator und Leiter; jährlich seit 1991 - die einzige derartige Veranstaltung in Rumänien);
- „Reschitzaer deutsches Trachtenfest“ (Initiator und Leiter; jährlich seit 1995);
- Zeichenwettbewerb „Kinder malen ihre Heimat“ (im Zweijahresrhythmus, internationale Beteiligung);
- Veranstaltung von Schülerwettbewerben (deutscher Aufsatz usf.);
- Denkmal zu Ehren der verstorbenen Russlanddeportierten in Reschitza (Initiator, Einweihung 1995).
          Publizistische Tätigkeit:
          Buchveröffentlichungen:
- Im Banater Bergland: 10 Jahre Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“. Bukarest, 1997;
- Alexander Tietz şi Banatul Montan. Bukarest, 1998;
- O dragoste necondiţionată = An Unconditional Love = Eine bedingungslose Liebe: Union der Vinzenzkonferenzen Rumänien. Reschitza, 2001;
- Biserici romano-catolice din Banatul Montan = Römisch-katholische Kirchen im Banater Bergland = A Bánsági Hegyvidék Római Katolikus Templomai. Reschitza,  2001;
- Pomul vieţii pentru eternitate. Arta turnării metalului din Banatul Montan = Lebensbäume der Ewigkeit. Gießereikunst aus dem Banater Bergland. Reschitza, 2003;
- Germanii din Banatul Montan. Reschitza, 2003;
- Biserici romano-catolice din Arhidiaconatul Banatului Montan = Römisch-katholische Kirchen im Erzdechanat des Banater Berglands = A Bánsági Hegyvidék Főesperességének Római Katolikus Templomai. Reschitza, 2004;
- Im Banater Bergland (II): 20 Jahre Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“. Reschitza, 2007;
          Weitere Veröffentlichungen und Publikationen:

  • 1990 Initiator und seither Chefredakteur der Monatsschrift „Echo der Vortragsreihe“, einer ausführlichen Dokumentation des deutschen Kulturlebens im Banater Bergland; ebenso der Zeitschriften „Glasul vincenţienilor“ (seit 1994), „împreună, miteinander, egyűttesen“ (seit 1997) und der Informationsschrift „Info SVP-RO“ (seit 2007);
  • Herausgeber und Mitherausgeber zahlreicher Bücher und Schriften, die sich mit der Geschichte und Geographie, der Zeitgeschichte und Industrialisierung, der Religion und dem Unterrichtswesen, der Bau- und Malkunst, der Musik und Literatur sowie der steirischen Mundart des Banater Berglandes befassen;
  • 1980 - 2009 zahlreiche Beiträge in fast allen deutschen Zeitungen Rumäniens, in mehreren rumänischen Zeitungen sowie in einigen Zeitschriften Österreichs und der BR Deutschland.

          Auszeichnungen:
          Ţigla ist Träger zahlreicher in- und ausländischer Preise und Orden, darunter:
- Goldene Ehrennadel der Europäischen Föderalistischen Bewegung Österreichs (2001);
- „Homo-Banaticus“-Diplom der Kreisdirektion Karasch-Severin für Kultur, Kulte und für das nationale Kulturgut (2001) für besondere Verdienste um die Verbreitung der lokalen kulturellen Eigenständigkeiten im Landes- und internationalen Kontext;
- Großes Ehrenkreuz des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Kriegsgräberfürsorge (2001) für besondere Leistungen um die Kriegsgräberfürsorge im Banater Bergland und Goldenes Ehrenzeichen des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Kriegsgräberfürsorge (2006);
- „Bibliothekar des Jahres 2002“ des Vereines der Bibliothekare Rumäniens;
- Ehrenzeichen in Silber für Verdienste um die Republik Österreich (2004);
- Freundes-Abzeichen in Gold der Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark (2005);
- Nationaler Orden für kulturelle Verdienste im Grad eines Ritters, Kategorie F (Kulturförderung) der Republik Rumänien (2006);
- Ehrenbürgerschaft des Munizipiums Reschitza für besondere Verdienste um die Bewahrung und Förderung der deutschen Kultur in Rumänien (2008).


Premiul Ţinutului Natal „Josef Krainer“
pentru  „Volksgruppenpflege“
Înaltă distincţie stiriană pentru Erwin Josef Ţigla

prof. univ. dr. Reinhold Reimann
Graz

În fiecare an sunt distinse la Graz din partea Asociaţiei „Josef-Krainer“-Gedenkwerk cu Premiul Ţinutului Natal „Josef Krainer“ personalităţi care „s-au străduit în mod deosebit pentru Stiria şi identitaţea acesteia“, premiu care îi poartă numele primului ministru al Landului Stiria, Josef Krainer sen. († 1971). Printre cei nouă distinşi la 27 noiembrie 2009 în Sala albă a reşedinţei guvernului Landului Stiria din Cetatea Graz-ului (Grazer Burg), s-a aflat şi preşedintele Forumului Democratic al Germanilor din jud. Caraş-Severin, conducătorul Bibliotecii germane „Alexander Tietz“ şi preşedintele Asociaţiei Germane de Cultură şi Educaţie a Adulţilor Reşiţa, Erwin Josef Ţigla.
Distincţia i-a fost înmânată de către primul viceprimministru al Landului Stiria,  Hermann Schützenhöfer, şi de către preşedintele Asociaţiei „Josef-Krainer“-Gedenkwerk, prof. univ. dr. dr. Gerald Schöpfer, în prezenţa lui Josef Krainer jr., fost primministru al Landului Stiria, şi a multor alte personalităţi, reprezentante ale  clerului, conomiei,  politicului,  culturii şi  societăţii. Însuşi primarul municipiului Reşiţa, ing. Mihai Stepanescu, a venit în mod special din Banatul Montan pentru a fi prezent la festivitate.
Prof. univ. Schöpfer l-a omagiat pe Erwin Josef Ţigla prin intermediul unui Laudatio (elogiu) ca „manager cultural, editor, bibliotecar şi luptător pentru identitate“, evidenţiind mai departe următoarele: „Asociaţia Germană de Cultură şi Educaţie a Adulţilor din Reşiţa este purtătoarea culturii germane / stiriene în Banatul Montan. Ea a conservat tradiţiile stiriene şi minereşti, iar după schimbările din 1989 a reînviat, alături de colaboratori şi parteneri din Stiria, cântecul, dansul şi portul popular stirian în Banatul Montan.“
Trei dintre cei distinşi au fost numiţi să adreseze în plen cuvinte de mulţumire. Erwin Josef Ţigla a fost primul dintre ei - şi cuvintele sale au avut rezonanţă, aşa cum s-a putut demonstra în aceeaşi zi mai târziu. Festivitatea s-a încheiat cu intonarea de către toţi cei prezenţi a imnului stirian „Hoch vom Dachstein an“, după care primul viceprimministru al Stiriei i-a invitat pe cei prezenţi la o recepţie în sălile reprezentative ale Cetăţii Graz (reşedinţa guvernamentală).

Pentru întreaga sa activitate în spiritul culturii populare stiriene, dar şi pentru activitatea sa ca înalt funcţionar în cadrul Asociaţiei vincenţienilor şi pentru intervenţiile sale pentru propăşirea ideei europene, prietenul nostru - al Asociaţiei Culturale „Südmark“ - partener şi persoană  de contact în munca noastră de peste douăzeci de ani în Banatul Montan, a fost distins cu acest binemeritat premiu. Îl felicităm din toată inima!
Pentru seara acestei zile de neuitat, Asociaţia Culturală „Südmark“ a invitat la o cină festivă. În drumul spre locul cinei -a fost deja întuneric- ne-a oprit un domn pe stradă, şi s-a adresat premiantului: „Scuzaţi-mă vă rog, nu sunteţi Dumneavoastră cumva dl. Ţigla, care a mulţumit atât de frumos şi emoţionant astăzi în Cetatea Graz?”
La cina festivă l-au onorat pe premiant cu prezenţa lor consulul onorific al României la Graz, Andreas Conte Bardeau, din nou primarul municipiului Reşiţa, ing. Mihai Stepanescu, precum şi consilierul local de Graz, mag. Andreas Molnár, în numele primarului capitalei Landului Stiria, oraşul Graz, mag. Siegfried Nagl. De asemenea prezenţi au fost prieteni ai lui Ţigla din Stiria, printre care şi ing. Gerhard Krajicek, care a adus cu dânsul formaţia muzicală „Steirermusi“ pentru a crea atmosfera adecvată, precum şi aproape întregul consiliu de conducere al Asociaţiei Culturale „Südmark“.
Dar să şi spunem lucrurilor pe nume: vom reda în continuare în cuvinte puţine un scurt curriculum vitae şi un rezumat al activităţii de o viată a lui Erwin Josef Ţigla, ştiind că neobositul său spirit creator pe departe nu şi-a atins încă scopul cu cele ce urmează:
- Născut la 19 septembrie 1961 în Reşiţa, judeţul Caraş-Severin (Banatul Montan);
- Studii liceale cu bacalaureat la Reşiţa (Liceul „Diaconovici - Tietz”) şi postliceale de bibliotecar la Buşteni;
- Căsătorit cu Ana, născută Cătană, din 1985; în 1988 s-a născut fiul Alexander Erwin;
- Între anii 1980 şi 1983, membru al Ansamblului German de Operetă din Reşiţa;
- În perioada 1986 - 1988, membru al Ansamblului German de Cântece şi Dansuri din Reşiţa (regizor);
- A coînfiinţat în 1987 secţia germană a Universităţii Populare Reşiţa, punctul de plecare al Asociaţiei Germane de Cultură şi Educaţie a Adulţilor din Reşiţa; conduce de atunci până astăzi destinele acestei asociaţii germane de cultură;
- În ianuarie 1990Membru fondator al Forumului Democratic al Germanilor din judeţul Caraş-Severin, organizaţia reprezentativă a etniei germane; între anii 1990 - 2004, cu întreruperi, vicepreşedinte al acestei organizaţii;
- Bibliotecar, responsabil pentru secţia germană „Alexander Tietz“ a Bibliotecii Judeţene „Paul Iorgovici”, Reşiţa, de la înfiinţarea acesteia în octombrie 1995;
- În perioada 1997 - 2002, referent cultural al Forumului Democrat al Germanilor din Banat;
- În perioada 1998 - 2001, membru al Consiliului pentru Minorităţi Naţionale de pe lângă Guvernul României;
- Membru, din 2002, în Consiliul de conducere al Forumului Democrat al Germanilor din România (Sibiu) şi vicepreşedinte al Forumului Democrat al Germanilor din Banat (Timişoara);
- Din 7 februarie 2004, preşedinte al Forumului Democratic al Germanilor din judeţul Caraş-Severin;
- Din 1994, preşedintele Asociaţiei Caritative „Sfântul Vincenţiu de Paul” din Reşiţa şi între 1996 şi 2006, preşedinte al Uniunii Asociaţiilor Caritative „Sfântul Vincenţiu de Paul” din România, iar din anul 2007, preşedinte de onoare al Uniunii Asociaţiilor Caritative „Sfântul Vincenţiu de Paul” din România; din anul 2001,  coordonator al mişcării vincenţiene din fostele ţări comuniste: Bielorusia, Estonia, Letonia, Lituania, Moldova, Polonia, Republica Cehă, România, Rusia, Slovacia, Ucraina şi Ungaria.
          Management cultural:
       - „Decada Culturii Germane în Banatul Montan” (iniţiator şi organizator, anual, din 1991);
       - „Zilele Literaturii Germane la Reşiţa” (iniţiator şi organizator, anual, din 1991, aceasta este unica manifestare de acest gen din România);
       - „Parada Portului Popular German” (iniţiator şi organizator, anual, din  1995);
       - „Copiii îşi desenează ţinutul natal” (odată la doi ani, cu participare internaţională);
       - Concursuri şcolare de compuneri în limba germană;
       - Monumentului deportaţilor germani din Caraş-Severin în fosta Uniune Sovietică (iniţiator; sfinţirea: 1995).
Activitatea publicistică:
          Cărţi apărute :

  • Im Banater Bergland: 10 Jahre Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“. Bucureşti, 1997;
  • Alexander Tietz şi Banatul Montan. Bucureşti, 1998;
  • O dragoste necondiţionată = An Unconditional Love = Eine bedingungslose Liebe. Reşiţa, 2001;
  • Biserici romano-catolice din Banatul Montan = Römisch-katholische Kirchen im Banater Bergland = A Bánsági Hegyvidék római katolikus templomai. Reşiţa, 2001;
  • Pomul vieţii pentru eternitate. Arta turnării metalului din Banatul Montan = Lebensbäume der Ewigkeit. Gießereikunst aus dem Banater Bergland. Reşiţa, 2003;
  • Germanii din Banatul Montan. Reşiţa, 2003;
  • Biserici romano-catolice din Arhidiaconatul Banatului Montan = Römisch-katholische Kirchen im Erzdechanat des Banater Berglands = A Bánsági Hegyvidék Főesperességének római katolikus templomai. Reşiţa, 2004;
  • Im Banater Bergland (II): 20 Jahre Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza”. Reşiţa, 2007.

          Alte apariţii editoriale şi publicaţii:

  • Din 1990, iniţiator şi de atunci redactor-şef al publicaţiei lunare „Echo der Vortragsreihe“, o documentaţie detaliată despre viaţa culturală germană în Banatul Montan; la fel şi al publicaţiilor „Glasul vincenţienilor“ (din 1994), „împreună, miteinander, egyűttesen“ (din 1997) şi „Info SVP-RO“ (din 2007);
  • Editor şi coeditor al mai multor cărţi şi publicaţii, care se ocupă de istoria, geografia, istoria contemporană şi industrială, de religia şi învăţământul, de arta construcţiei, de arta picturii, de muzica şi literatura precum şi de graiul stirian din Banatul Montan;
  • Între anii 1980 - 2009, numeroase articole în aproape toate publicaţiile germane din România, precum şi în unele publicaţii din Austria şi Germania.

          Premii şi distincţii:
          Ţigla este purtătorul a numeroase premii şi ordine din ţară şi de peste hotare, printre care:
       - Insigna de aur a Mişcării Federaliste Europene din Austria (2001);
       - Diploma „Homo Banaticus” din partea Direcţiei pentru Cultură, Culte şi Patrimoniul Cultural Naţional a judeţului Caraş-Severin, pentru merite deosebite în răspândirea specificului cultural local, în context naţional şi internaţional, (2001);
       - „Marea Crucea de onoare” pentru merite deosebite în restaurarea şi întreţinerea mormintelor din Banatul Montan ale celor căzuţi în războaiele mondiale, conferită de Organizaţia Crucii Negre din Austria, în  2001 şi laureat al „Însemnului de aur” al Organizaţiei Crucii Negre din Austria, în  2006;
       - „Bibliotecarul anului 2002“, din partea Bibliotecii Judeţene „Paul Iorgovici” din Reşiţa şi a Filialei Caraş-Severin a Asociaţiei Naţionale a Bibliotecarilor din cadrul Bibliotecilor Publice din România;
       - Ordinul de Onoare pentru merite deosebite în onoarea Republicii Austria, în grad de argint (2004);
       - Insigna de prietenie, în aur, a localităţii Neumarkt / Stiria / Austria (2005);
       - Ordinul Naţional pentru Merite Culturale în grad de cavaler, categoria F: promovarea culturii (2004);
       - Cetăţean de onoare al municipiului Reşiţa, pentru merite deosebite în păstrarea şi promovarea culturii germane în România (2008).

 

 

 

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